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andrang. Sogar an seinem Schweigen daruber war es
irgendwie beredt geworden.
Hier aber bin ich bei dem, was letztlich allein er-
klart, wodurch von Rilke eine so iiberlegene Wirkung
auf andere ausgehen konnte. Warum er, der so oft
Ratlose, Klagende, so vielen Berater, Heifer, ja Fiihrer
erschien, ohne den eine ganze Gemeinde sich ver-
waist vorgekommen ware und haltberaubt. Das war,
weil, noch aus den Lochern und Fetzen seiner eigenen
Zerrissenheit, eine innere Grandiositat sich entbloBte,
die ermutigte und hinriB. Nichts ware falschender
und beirrender, als sein Bild sich vorwiegend aus
seinen Klagen, seinen Enttauschungen an sich selber
zu formen. Man muB dabei standig vor Augen be-
halten, daB das, was sein Wesen in dessen Stetigkeit
und Tiichtigkeit am hartesten bedrangte, eben seines
Wesen kiinstlerische AuBerordentlichkeit war. Auch
war sein Menschentum selbst, noch unter Abstrich
des rein Dichterischen, in sehr groBen Dimensionen
umrissen. Vor allem war es „voll des Geistes“ — in
einem geistvollen Durchdrungensein, das Rilke auch
auf ganz abliegenden Gebieten zur Bedeutung hatte
fiihren miissen. Das auBerte sich iiberzeugend bereits
in fruhen, beinahe noch knabenhaften Jahren, wo sein
dichterisches Konnen noch hie und da in Oefuhls-
tiberschwang aufflog. Wer ihn jemals eingehender
sprach, muB den Eindruck davon erfahren haben. In