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Werke, die alle mit kaum Geahntem beschenken, wie
mit in die Hand zu fassenden Wirklichkeiten, und
nicht uberboten werden konnen durch bloBes Genie
als solches; von solcher Art sind etwa noch Hoider-
lins, seines Bruders, Gesange bis in die letzten: nur
von andrer Seite her, indem an diesem Hymniker die
Geisteskrankheit, die sich an ihm voilzog, schranken-
brechend, das bewuBte Menschsein von den dichte-
rischen Auswirkungen der Phantasie loste und der
Vernichtung anheim gab. Wiirde man sich vorstellen,
daB Rainer Maria Rilke, dem Geistesgesunden, dem
mannhaft unentwegten Ringer nach Harmonie, diese
sich menschlich vollendet hatte, so wiirdenzwei Mog-
lichkeiten sich aufgetan haben: sei es, daB er das ihm
Hochstmogliche anderswo als nach Richtung der
hymnischen Elegie geleistet hatte, sei es, daB die in
ihm selbst zur Ganzheit erloste Harmonie zuun-
gunsten des Kiinstlerischen ware vollzogen worden,
indem diesem damit sein scharfster Stachel zum Werk-
schaffen in Abzug geriet. Denn von jeher blieb die
tiefste Aufstachelung von des Dichters Phantasie ja
seine Menschensehnsucht nach dem leibhaftest Wirk-
lichen und riB eben dadurch seine Kunst endlich iiber
den kiinstlerischen Schein hiniiber in eine Art von
Seins-Usurpierung, die ihn vergewaltigte.
MuB man doch klar die Tatsache vor Augen be-
halten: wie ganz alle Phantasie, mitsamt ihrem Ab-