Rainer Maria Rilke / Lou Andreas-Salomé.

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sollte. Der Tod, der rechte, als Lebensausweis, als Selbstbestatigung, der Tod, ein nur zugehoriger Zug im Mienenspiel des Lebens, kein Zum-Verfall-Bringen nur, ebenso ein Zum-Ausdruck-Bringen. So muBte sich des Todes Bedeutung auch vollig in den Gegen- satz umdrehen konnen, in die Freiheit von dem, wo- mit korperliches Erleben und Erleiden droht, bis die iiblichen Begriffe wirklich fiireinander stehen. Im „Stundenbuch“ befindet sich ein Gedicht, der„Stimme eines jungen Bruders“ zugeschrieben, das gewisser- maBen des Dichters damaliges jugendliches Selbst zum Verfasser hat: „Ich verrinne, ich verrinne wie Sand, der durch Finger rinnt. Ich habe auf einmal so viele Sinne, die alle anders durstig sind. Ich fuhle mich an hundert Stellen schwellen und schmerzen. Aber am meisten mitten im Herzen. Ich mochte sterben. LaB mich allein. Ich glaube, es wird mir gelingen, so bange zu sein, daB mir die Pulse zerspringen “ Ein anderes Gedicht, mit allerlei Anklangen an spater entstandene, enthalt die gleiche Doppeleinstellung