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Glocken zu lauten beginnen, so schwingend im In-
nern, so bebend bis in die Fundamente, so weit hinaus-
reichend aus mir selbst. So sehr hinreichend zu Dir.
Wie nah war mir alles,wie vonAngesichtzu Angesicht.
„Wie sehnt man sich danach-nur einmal wieder
in sich die Hand zu fiihlen, die die Lerchen so hoch
in die Himmel wirft
Was man aber nicht erwartet, ist, daB nach Heraus-
gabe des „Stundenbuches“ in ihm die Vorstellungauf-
kam: der „Malte Laurids Brigge“ wiirde sein letztes
Werk. Manchmal spielte er nur mit dem Gedanken,
manchmal lebte er aber auch darin, ja lebte darin auf.
Befreit sein vom schopferischen Zwang des Schaffens,
hieBe auch befreit vielleicht von der Gegenmacht des-
sen, was, im Leib-Geist-Streit sich dran iiberspan-
nend, alle natiirliche Gesundheit in Verzerrungen
zwang.
„— wenn der merkwiirdige Hintergedanke, nicht
rnehr zu sckreiben, den ich mir wahrend der Beendigung
des „Malte“ offers als eine Art Erleichterung vor die
Nase hangte, mir wirklich ernst ware.-Du muBt
nicht lachen, aber wochenlang, gegen den AbschluB
des „Brigge“ zu, hatte ich das Gefiihl, ich konnte noch
Arzt werden hernach, studieren und dann Arzt irgend-
wo auf dem Lande.
Dies schreibt er noch 1912 (Ende Januar aus Duino).