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nes physischen und seines geistigen Seins, als ob jedes
von sich aus das Ganze darstellen wolle und keins sich
an die ersehnte Totalitat aufgeben - dies wirkte sogar
auf sein leibliches Aussehen ein. In einer unbegreif-
lichen Weise erschien mir’s wenigstens so und beun-
ruhigte mich wie eine Bedrohung der Zukunft. Seinem
Antlitz fehlte fast die Alterung, die natiirliche, worauf
die Jahre ein Recht geben, und die nicht nur Verfall,
sondern Inschrift ist, aber an Stelle dessen batten seine
Ziige aufgehort, ganz die seinen zu sein. VergroBert
und bang standen dariiber die Augen, als wiiBten
sie, daB diesem Gesicht etwas zugestoBen sei, als
fragten sie, ob jemand, und wer, es sich widerrechf-
lich zugelegt habe. Nase, Mund, Kinn, Halsansatz,
wurden fremder - wenn auch von so schwer FaB-
lichem mit verstandlichen Worten nicht zu reden ist
und wenn es auch viele Stunden gab, die es vollig
wieder verwischten. Wie er selber etwas Ahnliches
durchempfand, erweist vielleicht ein kurzes Gesprach,
das wir, nach langerer Trennung, vor vielen jahren
hatten. Wir gedachten gerade des Umstandes, daB
ehemals, wenn er, je nach seiner innern Verfassung,
als der Beschwingte oder als der Erloschene auftrat,
wir diese Doppelung betitelt hatten mit: „Rainer“ und
mit: „der Andere“. Als ich nun aufrichtig versicherte,
mir kame der Eindruck von Zweierlei viel seltener,
der des Eindeutigen viel ofter als damals, da blickte