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ich ihm in einem Punkt erst nachkam, und der er-
scheint mir als ein Hauptpunkt. In dem namlich, was
er in sich selbst durchlitten hatte in jahrelanger Qual,
hatte er etwas vorweggenommen vom tiefsten Er-
leiden dieser Zeit. Denn - weit hinweg iiber alle
Meinungs- und Vaterlandsunterschiede - war es nicht
vor allem erschiitterndes Innewerden dessen, was wir
Menschen sind? - ein Innewerden fur jeden, in all
den Volkern, ganz einzeln, ganz personlich, wie fern
der betreffende Einzelmensch auch, im Denken und
Handeln, dem Geschehenden gestanden haben, wie
unveranlassend er sich ahnlichen Geschehnissen
gegeniiber fiihlen mochte. Die Einsicht, wer wir Men¬
schen sind, denen solches untereinander geschehen
kann, wirft Betroffene und Veranlassende zusammen;
ruft jeden heran; zwingt, unterschiedslos, die eigenen
Schultern, mitzustemmen unter alien gemeinsamer Ge-
wissenslast; demiitigt und klart unsere naive Selbst-
zufriedenheit - die Freude an uns auf ein Mindest-
maB herabsetzend, das fast ans Lebensmark greifen
kann Nun, dort stand bereits, seit so langem, einer,
den seine Anspriiche an schopferische Leibhaftwer-
dung seiner Gesichte eingeweiht hatten ins dunkle
Wissen um das Menschliche, ihn in Tieferes hinab-
gestoBen hatten, als man sonst erreicht - einer, der
an den Grenzen des Menschenmoglichen sich auf-
baumte und immer dichter gegen dessen Abgrtinde