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wie an wissenschaftlicher Forscherarbeit wie an bio-
graphisch gesammelten Daten. Hat es sich doch aus
einem einzigen Briefwechsel die Gegenrede entnom-
men, ist es doch beinahe nur ein Akt nochmaliger
Inbesitznahme des Entschwundenen, letztes Beisam-
mensein - Zwiegesprach. Fast fragt man sich: wozu
es sich damit an andere wende?
Dies tut es darum, weil es einen Punkt bei alledem
gibt, von dem aus Rainer Maria Rilkes Leben und
Sterben iiber ihn hinaus sich noch einmal an alle zu
wenden hat, und das ist die bedeutsame Bezogenheit
seines Lebens zu seinem Sterben. Weil es dabei nicht
bloB um die typische Angelegenheit der Auftriebe
und Abfalle innerhalb des Schopferischen geht, auch
nicht um das atypischere Martyrium nur der sonder-
lichen Zusammenhange individueller Schopferbega-
bung mit individueller Pathologie. Aus solchen all-
gemeinsamen wie spezielleren Vorgangen gilt es das
eine hervorzuheben: das todliche Verhangnis desje-
nigen, der als Kiinstler dermaBen bis ans Letzte vor-
drang, daB er sich erst iiber der Grenze der Kunst
ans Ziel finden konnte-wo er sich selbst nicht
mehr aufgenommen fand. An dieser auBersten Grenze,
als ihm gleichsam die Verlautbarung des Unsaglichen
gelang, zahlte er dieses Himmelreich mit der Hollen-
fahrt alles Saglichen, Sagbaren, worin das Mensch-
sein sich beheimatet. An solchen Stellen erheben sich