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zu werden. Aber in jedem Fall, wie voll ihr Sinn sich
ihr auch erfullen mag, bleibt sie nach beiden Rich-
tungen dienend verpflichtet, bleibt zwischen beiden
der einigende Bindestrich, Wiederherstellung einer
Einheitlichkeit, die uns nur so wiederaufgehen kann.
Und ebendeshalb ohne Spielraum - ja ohne auch nur
einer Ritze, Spalte, souveranen Raum fur sich allein.
Scheint es jemals anderes, das heiBt, iiberanstrengt
die Kunst sich dazu, mehr als Ausdruck darzustellen,
so racht sich das in demselben Betracht, wie es sich
am Dichter rachte: sie gewinnt eine Realitat, fur die
sie dem Menschendasein den unverbruchlichen FuB-
breit Raum rauben muB - es in jenes todliche Ver-
hangnis stiirzen muB, worin sein groBes Grenzwerk
sich aufrichtete, indem es ihn opferte.
Man kann aber an seinem Grabe nicht verweilt
haben, ohne sich mit einem gewissen Schauder ein-
zugestehen, wie leichthin und unwissentlich wir doch
liber solche letztliche Tatbestande innerhalb dessen,
was wir Kunst nennen, hinwegleben. Fast scheint es
so, als ob unser gang und gabes Verhalten zur Kunst
am allerwenigsten danach eingerichtet ware, sich dar-
auf zu besinnen. Als ob unsere durchschnittliche Un-
aufrichtigkeit, Phrasenhaftigkeit, Vogel-StrauB-Politik
in unsern innern Verhaltnissen, hieram allgemeinsten,
am selbstverstandlichsten sanktioniert sei. Als ob es
sich in unserer Grundeinstellung zur Kunst ganz