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ten iiberwies. Diese Zeit hat fur immer seine schwer-
sten,ja in mancherHinsichtschaurigstenErinnerungen
umfaBt. Halbwlichsig entfloh er der Militarschule,
nicht ohne derb-abenteuerliche Nebenumstande, und
errang dann, zu Hause in Prag, die Erlaubnis, sein
Abiturium nachzuholen. Diesen BeschluB dankte er
einem Onkel, Bruder des Vaters, der auch die Mittel
fur den erforderlichen Privatunterricht dazu hergab.
Von dem Onkel, einem Rechtsanwalt, soviel ich
weiB, scheint der einzige giinstige EinfluB auf den
Knaben ausgegangen zu sein; zu ihm gewann er Zu-
trauen, als er des Onkels Zweifel, ob er auch Stich
halten werde, vor seinem FleiB schwinden sah, und
lebhaft wurde der Wunsch in ihm, ein ebenso tiich-
tiger Mann zu werden - werin auch nicht als Jurist,
sondern als Landarzt. Sogar noch des Onkels Tod
(der lange Jahre vor dem des Vaters erfolgte,) umgab
er mit besonderer Ehrfurcht; anscheinend erlag der
Starke, Wohlbeleibte, einem SchlagfluB; ihm jedoch
war er so machtig gesund vorgekommen, daB ihm
schien, der Onkel habe die Gesundheit wohl nur
selbst gleichsam iiberrennen, den Tod zur ihm ge-
nehmen Zeit zulassen konnen, was sich etwa so an-
sah: als sei er an der eigenen Blutmenge geplatzt. Zum
erstenmal taucht hier, an einer kindlichen Phantasie,
die Vorstellung vom „eigenen Tode“ auf, die im „Malte
Laurids Brigge“ eine so groBe Bedeutung gewinnen