The image contains the following text:
man ihn nicht, d. h. einherzugehn wie in erborgter
oder tauschender Kleidung. Wenigstens beschiitzt dies
sein Alleinsein, zwingt ihm kein Gebaren auf, das
ihn sich selbst entfremdet. Das wurde fur ihn ein
von Jahr zu Jahr typischeres Erlebnis: MiBverstand-
nisse geschehen lassen, urn sich hinter ihnen unkennt-
lich zu erhalten. Er wuBte es schon friih; er schreibt
schon 1905 (am Dreikonigstage aus Oberneuland):
„Wo andere sich aufgenommen fiihlen und aufge-
hoben, fiihle ich mich vorzeitig hinausgezerrt aus
irgendeinem Versteck.“
Er empfand auch das so, was man Ruhm nennt;
nie reagierte jemand wissender, uneitler darauf. Aber
andererseits enthielt auch der Ruhm, der breitere Ruf
der Bekanntheit, eine ahnlich erleichternde Neben-
wirkung wie die erwahnten MiBverstandnisse iiber-
haupt: auch er war eine bequem bereitgehaltene Form,
• •
ein bloB iiberzuwerfendes Kleid. Ofters sprach er
davon, wie miihselig und kraftzehrend es ihm im Be-
ginn gewesen sei, sich zu geben, zu auBern, ohne
Trug und MiBlingen; denn, um das in naiver Unwill-
kiirlichkeit geschehen zu lassen, dazu fiihlte er den
jeweiligen Zustand zu sehr als den eines Augenblicks
und scheute (vor fremdern) Augen etwa ahnlich davor,
wie er sich gescheut hatte, eine Beobachtung, eine
Erzahlung, eine Bemerkung, in allzu zufalliger, schlecht-
sitzender Form von sich zu geben. Das war das ein-