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nommenen furchtlosen Sachlichkeit, die so viel tiefern
Aufruhrs benotigte als bloBen „Sentiments“, die mit
dem Urgrund des Lebens riickhaltlos sich zusammen¬
tal. Er sprach mir miindlich davon; bei gemeinsamem
Aufenthalt in Paris; und v/ir saBen dabei in seinem
herrlichen - noch von Rodin selbst mit dessen Mobeln
ausgestatteten - Refektorium des Sacre Coeur, vor der
riesigenTerrasse, uber die hinweg,aus dem menschen-
verlassenen verwildernden Garten, der Bliitenduft des
Fruhsommers ihn umfing - wie wahrend jener gan-
zen arbeitsberauschten Wochen. Er sprach von diesem
Rausch der Gestaltung, die ihn in ihren Bann ge-
zogen habe fast bis zur lebendigen verwirrenden Ver-
wechslung mit den Personen und Episoden seines
Werkes - und er sprach auch von dem Druck, der auf
ihm ruhen blieb, weil er trotzdem „seine Kindheit
nicht geleistet habe“, sondern ihr ausgewichen sei,
Erfundenes an ihre Stelle setzend. Mir wird der Blick
unvergeBlich bleiben, womit er, die Augen hinaus-
gerichtet in den Sommer drauBen, in schwerem Ton
sagte: „Siehst du, es ist damit wie im Marchen, wo
es sich darum handelt, einen Verwunschenen in die
Brunnentiefe zu sturzen um Mitternacht - drei Nachte
hindurch schlagt die erlosende Stunde. Vergeblich-,
denn woher den Mut nehmen -?!“
Das Ringen um diesen Mut bildet die verschwiegene
Problematik des Malte-Buchs. Es liiftet seine Schweig-