Rainer Maria Rilke / Lou Andreas-Salomé.

25/152

(debug: view other mode)

The image contains the following text:

ersten Verse Art und Armut war; Dinge wurden, Tiere, die man unterschied, Blumen, die waren; ich lernte eine Einfachheit, lernte langsam und schwer, wie schlicht alles ist, und wurde reif, von Schlichtem zu sagen “ „Reif, von Schlichtem zu sagen“ ist schon damals fur ihn einziges Ziel gewesen, der Uberschwenglich- keit zu entstreben als einem noch Mangelhaften, noch Sucherischen, auch wo sie sich ihm ktinstlerisch voil- endete. In einem der fruhesten Miinchener Briefe • • schon auBerte er es, bei Ubersendung von Dichtun- gen, so: „Immer schlichter und einfacher wird mein Gestehen reifen-. Und einmal, bis ich Dir’s ganz einfach sage, wirst Du’s einfach verstehen “ Im Zusammenhang damit, mir verstandlich, vertraut zu machen, was er dichterisch vom Leben gesteht, stand wohl seine Bemiihung urn russische Dichtung. Unter seinen Studien jener Jahre blieb russische Sprache und Literatur obenan, wahrend das, zeitweilig immer wieder geplante Universitatsstudium nicht richtig zustande kam, obwohl, noch spater, Georg Simmel sich sehr personlich dafiir interessierte. In ein paar frischgestimmten Tagen entstand der „Cornet“ (Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke), der hinterher so unerwartet beriihmt werden sollte, daB sein Verfasser ziemlich erstaunt fand, der