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immer wieder alle Kunst aufgefaBt als dasjenige, wor-
auf die Dinge warten, um an ihr „fertig zu werden“,
wahrhaftiger „wirklich“ zu werden, als sie sonst sind.
(1898: „Die Kunst ist der dunkle Wunsch aller Dinge.
Sie wollen alle Bilder unserer Geheimnisse sein. —
-Verschwiegen und verratend zugleich. -
Tiefe, vom Kiinstler selbst nicht erkannte Zusammen-
hange schlieBen sie test aneinander. Sie sind einander
ahnlich geworden.“) Jetzt und in dem MaBe, wie ihm
seine Leiblichkeit das innere Erleben verschlug, ge-
wann kiinstlerisch Angeschautes eine Leibhaftigkeit
(iber die der Kunst hinaus, strahlte an einem Punkt
unter den Dingen auf in mehr als irdischem Licht.
Und langsam erstrahlt der Engel.
Der Welt Fiille und Helle begann sich daran zu
verdachtigen, daB dem alltaglichen Blick gerade dort
nur Dunkel und Undurchsichtigkeit sich zeigt:
„Und ob uns diese heitern Monde auch die reinste
Weltsonne widerstrahlen, es war doch vielleicht ihre
immer abgekehrte Seite, durch die wir mit dem uli¬
en dlichen Raum dahinter in Beziehung standen“,
- schrieb er 1919 aus seiner letzten Wohnung in
Deutschland (AinmillerstraBe, Miinchen, im Januar),
wo er mich nochmals zu einem gemeinschaftlichen
Winter erwartete.
Dieser leise Zug zum Entirdischen dessen, dem er
zuschritt, dies Ergebnis des Nichteinvernehmens sei-