Rainer Maria Rilke / Lou Andreas-Salomé.

107/152

(debug: view other mode)

The image contains the following text:

- Berg, weit von allem Bahnverkehr, ist schwer zu erreichen, auGerdem nun durch strenge Sperren, die der Maul- und Klauenseuche halber verfiigt worden sind, noch strenger abgetrennt, so daG ich selber seit vielen Wochen das Gebiet des Parkes nicht verlassen darf, - aber jede Einschrankung dieser Art bestarkt nur meine Geschutztheit und Sicherheit Dauernd bleibt die Fontane im Park „seine einzige Gefahrtin“, und dieselbe Einsamkeit umgibt ihn in seiner spatern Heimat, im Chateau de Muzot ober- halb Sierre im Wallis. Denn in ganz verandertem Sinn gegen fruher hatte sich ihm jetzt Heimatliches darzu- stellen: nicht wie einstmals war es ihm, das „Unter-ein- Dach-Treten“, als Schirm vor der noch nicht erfahre- nen Wirklichkeit, noch auch Heim, in das man von der Arbeit einkehrt, um Kraftigung zu suchen fur die erneute; — nur schiitzende Wande suchte er noch, die sich herumstellen sollten um das erwartete Ereignis, - das allein wichtige, allein wirkliche. Im Chateau de Muzot gait es urspriinglich nur erst einen Wohnver- such - es ist, schreibt er am 10. September 1921: fiircht ich, zu hart fur mich; drin wohnen ist etwa, als stande man in einer schweren, rostigen Riistung. Und durch die harten Helmspalten schaut man hin- aus in ein herausfordernd heroisches Land.“ Auch das Klima, an sich wunderbar, setzte ihm • • mit der Ubersonnigkeit des geliebten Lichtes eben-