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Aus Schweden (Furuborg, Jonsered, am 19. Oktober
1904 schon) hatte er geschrieben:
„Soll mein Leben besser werden, so muB ich vor
allem an diese beiden Dinge denken: Kraft und Ge-
wissen.-arbeiten muB ich lernen. Das sage
ich mir seit Jahren und pfusche doch so weiter. Davon
das arge Gewissen; um so arger, wenn andere Ver-
trauen zu mir haben.“
Seine Gewissensempfindlichkeit nahm nur um so
mehr zu, da er so viel weniger fur ihre Beschwichti-
gung tun konnte, als, vergleichsweise, ein Handeln-
der tate, der in der Handlung selbst sein ihm auf-
getragenes Ziel erreicht. Wenn er hatte beten diirfen,
wie ein Kind zu seinem Vater auf Erden bittet, der
es anhort und erhort, er hatte um nichts anderes ge-
beten als darum, zu jeder Zeit auffindbar zu bleiben
„in des Vaters Wohnung“. Es gab flir ihn nur dies
oder Obdachlosigkeit. Es gab fur ihn nicht Werte
verschiedener Art und darunter auch solche, die be-
sonders dem Kiinstler gemaB sind; der Wert der
Werte muBte auch den Kiinstler als seinen eigentlichen
mitumfassen. Was ihn von andern unterschied, war
dies unentwegte Zugehen auf das Eine, Letzte, auch
des Kiinstlers in ihm, der unbeschreibliche Ernst der
Frage, ob oder wann er Zutritt dazu habe. Was ihn
unterschied, noch jenseits aller kiinstlerischen Wiir-
digung - was ihm von der Stirn strahlte, auch dann