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wo ist das Handwerk meiner Kunst, ihre tiefste
und geringste Stelle, an der ich beginnen diirfte,
tiichtig zu sein? Ich will jeden Ruckweg gehen, bis
zu jenem Anfang hin, und alles, was ich gemacht
habe, soil nichts gewesen sein, geringer denn das
Fegen einer Schwelle, zu der der nachsteGast wieder
die Spur des Weges tragt“
In diesem Brief (vom achten August 1903 aus Ober-
neuland) reiBt die Sehnsucht nach seinem eigenen
eigentlichen Auftrag sich los von allem andern, will
bedenkenlos nur noch das Ihre:
„Denn nicht wahr, Lou, es soil so sein; wir sollen
wie ein Strom sein und nicht in Kanale treten und
Wasser zu den Weiden ftihren? Nicht wahr, wir sollen
uns zusammenhalten und rauschen? Vielleicht diirfen
wir, wenn wir sehr alt werden, einmal, ganz zum
SchluG, nachgeben, uns ausbreiten und in einem Delta
mtinden ... liebe Lou!“
Dann wieder driickte es ihn zu Boden, keine Ver-
antwortung tragen zu konnen fur Obernommenes,
niemandes Halt werden zu konnen:
„Friiher glaubte ich, das wiirde besser, wenn ich
einmal ein Haus hatte, eine Frau und ein Kind, Wirk-
liches und Unleugbares; glaubte, daB ich sichtbarer
wiirde damit, greifbarer, tatsachlicher. Aber, sieh,
Westerwede war, war wirklich: denn ich habe selbst
das Haus gebaut und alles gemacht, was darin war.