Rainer Maria Rilke / Lou Andreas-Salomé.

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vielleicht hie und da zu Uberschatzungen einzelner russischer Kiinstler verfiihrte, hatte es doch nur die eineBedeutung,imEindruckdes Allgemeinen,Mensch- lichen, ihn fur sein Eigenes, fiir die bevorstehende Arbeit daran, zu befreien. Alles, was nach seiner Rtickkehr aus RuBland in Angriff genommen werden sollte, bezog sich darauf. Der Umstand, dab er im folgenden Jahr Haus und Familie grtindete, schien allem nun auch den festen, ruhigen Ausgangspunkt zu geben, um so mehr, als es ihn zugleich in eine Gemeinschaft von Kiinstlern einfiigte, deren einer, Heinrich Vogeler, ihm bereits befreundet war. Da Rilke seine Frau, die junge Bild- hauerin Clara Westhoff, eine Schiilerin Rodins, in Worpswede fand, schlug er nahe dabei, in Wester- wede, sein Heim auf. Aber die Arbeit wollte sich damit nicht auftun, seine Zaghaftigkeit kehrte wieder. Aus Oberneuland bei Bremen, wo sein Tochterchen Ruth bei den Schwie- gereltern aufwuchs, klagte er (1903, am 25. Juli): „Denn, Lou, das aus dem Vor-Wolfratshausenschen Stammende, das Du auch empfindest, ist stark in mir, und ich glaube, ich bin noch nicht Herr dariiber.“ Inzwischen war, 1902, sein kleines Worpsweder Buch erschienen, aber spater, im Riickblick darauf, betrachtete er auch das unzufrieden: es ist, mehr als das Rodin-Buch, Auftrag fiir