Rainer Maria Rilke / Lou Andreas-Salomé.

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„Es-fallt, fallt jahrelang, und schlieBlich fehlt mir die Kraft, es aus mir aufzuheben, und ich gehe bang mit meinen beladenen Tiefen umher und erreiche sie nicht.-ich-lasse meine entlegenen Ernten altern und sich iiberdauern “ Von daher, beim Ankniipfen von Beziehungen, der hinderliche Argwohn, er wolle durch sie nur sich selbst entlaufen und dem, was ihm zu tun oblag: von daher der Selbstvorwurf, daB er damit doch nur falsche und trtige. Und andererseits die stete Gefahr, daB der Drang nach aufgehaltener innersten Erledigung, nach den vollzogenen „Ernten“, sich nach der entgegen- gesetzten Richtung verkehre, umdrehe, ins maBlos, wahllos Zufallige, in unaufhaltsame Verlorenheit. Er- greifend iiberzeugend malen das einmal dieklagenden und ankiagenden Worte: ,,Paris, 26. Juni 1914: ich bin wie die kleine Anemone, die ich einmal in Rom im Garten gesehen habe, sie war tagsiiber so weit aufgegangen, daB sie sich zur Nacht nicht mehr schiieBen konnte! Es war furchtbar, sie zu sehen in der dunkeln Wiese, weitoffen,immer noch aufnehmend in den wie rasend aufgerissenen Kelch, mit der viel zuvielen Nacht fiber sich, die nicht alle wurde. Und daneben alle die klugen Schwestern, jede zugegangen um ihr kleines MaB OberfluB. Ich bin auch so heil- los nach auBen gekehrt, darum auch zerstreut von