Rainer Maria Rilke / Lou Andreas-Salomé.
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das menschliche nicht nur vergehen, sondern es in Angste des Hollischen eingehen lafit, so beriihrt man damit das dritte Prinzip in den „Elegien“ neben dem des Engelhaften und dem des Erdenhaften. Man ge- langt dahin am Irdischen entlang, bis zu dem Punkt, wo das individuelle Erleben hiniiberreicht in das der Generationen, in die Endlosigkeit der einander folgen- den Lebewesen, tief, tief verwurzelt ins Urgriindliche, Abgriindige. Ahnungslos ist der Einzelne um dieses „seines Inneren Wildnis, diesen Urwald in ihm, auf dessen stummem Ge- stiirztsein lichtgriin sein Herz stand .... Liebend stieg er hinab in das altere Rlut, in die Sehluchten, wo das Furchtbare lag, noch satt von den Vatern. Und jedes Schreckliche kannte ihn, blinzelte, war wie ver- standigt. Ja, das Entsetzliche lachelte ...“ (Dritte Elegie.) So ist die Physis das letzte Wort fur das Entsetzliche; aus dem Blut, das von alters wie ewig her uns um- rinnt, lachelt das Entsetzliche teuflisch, nicht einmal mehr drohend, sondern aus der Heiterkeit und Ironie des Gesiegthabens. Projektion in das den Engeln entgegengesetzt Mystische, entgegengesetzt Schreck-